Könnt ihr euch noch an meine beiden Interview-Reihen erinnern? Heute habe ich die tolle Nachricht für euch, dass es ab heute eine dritte Reihe geben wird, sprich es wird in den nächsten Wochen jeden Dienstag ein neues Blogger-Interview hier auf meinem Blog geben. Den Anfang macht die Reitsportbloggerin Harriet Charlotte Jensen, welche ich bereits seit ihren Anfängen verfolge.
Harriet hat 2012 mit dem Bloggen begonnen und ist nun die größte Reitsportbloggerin Deutschlands. Sie hat selbst vier Pferde und ist hauptsächlich im Springsport unterwegs. Seit einiger Zeit hat Harriet auch noch einen zweiten Blog, auf welchem sie ihre Liebe zu Mode, Essen und Reisen mit ihren Lesern teilt.
Du bloggst mittlerweile seit – ich glaube 2012 – was hat dich damals zu diesem Schritt verleitet?
Genau, 2012 fing ich an, hin und wieder zu bloggen, allerdings „nur aus Spaß“. Ich war zu dem Zeitpunkt mit meinen Pferden für ein halbes Jahr im Ausland und habe auch viele Reitsportblogs von Schwedinnen gelesen – das weckte in mir irgendwie das Bedürfnis, auch zu bloggen. Texte zu verfassen war schon immer meine große Leidenschaft und ich wollte als kleines Kind immer Autorin oder Journalistin werden, der Blog lieferte mir also spielerisch ein Ventil.
Dein Reitsportblog ist dein Hauptblog – wie bist du dazu gekommen, deinen zweiten Blog (harriet-charlotte.de) ins Leben zu rufen?
Der zweite Blog wird aktuell ein wenig stiefmütterlich behandelt, was ich sehr schade finde, denn ich bin zwar Reiterin mit Leib und Seele, gleichermaßen habe ich aber so viele andere Dinge in meinem Leben, die mich interessieren. Da ich mittlerweile hauptberuflich Bloggerin bin, dachte ich mir, dass ich auch einen zweiten Blog ins Leben rufen könne und versuchen könnte, auch diesen zu füllen. Leider ist das in der Theorie immer alles etwas einfacher, wenn ich einen ganzen Tag im Stall war fehlt mir manchmal ehrlich gesagt die Motivation, mich noch hübsch zurecht zu machen und mich noch zum Fotoshooting zu treffen, um Outfits zu fotografieren. Ich bin allerdings glaube ich mittlerweile auf einem ganz guten Weg und habe Ideen, wie ich doch alles unter einen Hut bringen könnte. Der zweite Blog ist etwas, was mir sehr am Herzen liegt, eben weil ich so ein großes Interesse für Mode, Reisen, gutes Essen und kleine, feine Dinge im Leben habe. Ich hoffe, dass ich ihm im Laufe der Zeit endlich gerechter werden kann.
Was war der schönste Moment, den du Dank deines Blogs erleben durftest?
Es passieren so oft so viele schöne Dinge, die ich ohne meinen Blog vermutlich niemals hätte sehen können. Das geht mit dem Besuch im Lager von Pikeur und Eskadron los und geht bis hin zu dem Nationenpreis in Aachen – ich habe die Möglichkeit, Dinge zu erleben, die ich so vermutlich nicht erleben könnte. Auch jetzt im September und Oktober bin ich auf ganz tolle Events und Messen eingeladen worden, zu denen ich sonst – vermutlich alleine schon wegen der streckenweise langen Reisezeit – gar nicht gegangen wäre. Außerdem habe ich viele, sehr nette Menschen kennengelernt und aus einigen dieser anfänglichen Geschäftsbeziehungen sind mittlerweile Freundschaften geworden, die ich unheimlich schätze.
Zwei Blogs, vier Pferde, Freunde und Familie. Wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bekommen und dabei gleichzeitig noch so viel positive Energie auszustrahlen?
Erst einmal danke für das Kompliment – es freut mich, wenn ich positive Energie ausstrahle, denn ich gebe natürlich mein Bestes, meine optimistische Sichtweise nach außen zu tragen. Ich denke, dass es alles eine Frage der Prioritäten und der Organisation ist, ich arbeite gerne unter Druck, wenn ich also weiß, dass ich mich später mit Freunden treffen will, dann will ich alles, was ich machen muss und was ich noch machen könnte schon fertig haben, damit ich ganz entspannt die Füße hochlegen kann. Zudem ist mir eine ganz strikte Trennung von Privat- und Arbeitsleben wichtig, wenn ich also Zeit mit meinen Freunden oder meiner Familie verbringe bleibt das Handy auf lautlos in der Tasche. Früher war ich immer und überall erreichbar, mit der Zeit lernt man, dass es Luxus ist, wenn man sein Telefon nicht 24 Stunden in der Hand hat. Ansonsten glaube ich, dass ich gerne so viel mache, weil ich mir alles, was ich tue, selbst ausgesucht habe. Ich habe nach meinem Abitur das Gefühl gehabt, ich wäre ein Versager, weil ich mich, so sehr ich es versucht habe, nicht in das „gängige Muster“ einfügen konnte: Ausbildung, Karriere, Familie. Im Laufe der Zeit habe ich verstanden, warum ich das nicht konnte, nämlich weil ich es nicht wollte. Der Schritt zur Selbständigkeit, gerade in einem schnelllebigen und streckenweise echt hartem Online Business, war nicht einfach, aber er ist etwas, was ich bis heute nicht bereue und diese Entscheidung lässt mich tagtäglich glücklich sein. Ich weiß, dass ich alles nur für mich tue und nicht, damit andere auf mich stolz sind. Ich denke, dass das ein wichtiger Aspekt ist: man muss mit sich selbst zufrieden sein und anstreben, sich selbst und nicht andere glücklich und stolz zu machen.
Beschreibe dich doch mal in drei Worten!
Zielstrebig, vergesslich und „dauerhafthungrig“
Welche Tipps würdest du Bloggerneulingen mit auf den Weg geben?
Es ist wichtig, dass man immer authentisch bleibt. Man kann sich gerne inspirieren lassen, aber die Leser merken schnell, was echt ist und was nur gespielt ist. Das bedeutet nicht, dass man zu viel von sich preisgeben muss und dass man sich regelmäßig seelisch vor seinen Lesern ausziehen sollte – vielmehr bedeutet es, dass man hinter all dem, was man von sich gibt, zu einhundert Prozent stehen sollte. Wer schreibt, der bleibt, das sollte man niemals vergessen, die Leser tun es nämlich auch nicht.
Wo siehst du dich und deinen Blog in fünf Jahren?
Wenn es nach mir ginge, dann irgendwo im Süden, wo es warm ist. Aber ich vermute, dass das in den kommenden fünf Jahren nicht passieren wird. Ich vermute, dass ich dann endlich meinen zweiten Blog richtig am Laufen habe und dass sich diverse Dinge geändert haben, ich vermutlich ein Büro außerhalb habe – denn bereits jetzt, nach einem Dreiviertel Jahr „richtiger“ Selbständigkeit türmen sich die ganzen Ordner. Ich selbst möchte im Laufe der Zeit meinen Blog nur noch nebenbei machen, sofern es die Zeit zulässt auch weiterhin so intensiv. Ich kann mir auch vorstellen, Gastautoren anzustellen und alles in eine richtige Redaktion auszuweiten, ich selbst plane im Laufe der Zeit in den PR/Social Media Management Bereich zu gehen und mir dort ein zweites, beziehungsweise dann mein Hauptstandbein aufzubauen. Aber wie ich in der Vergangenheit feststellen musste: es kommt doch immer alles anders, als man es erwartet, deswegen sind das erstmal nur meine Ideen und Gedanken, wo ich in Wirklichkeit in fünf Jahren bin kann ich mir ehrlich gesagt nicht ausmalen!
Welcher Blogger / Bloggerin ist dein größtes Vorbild?
Früher waren meine Vorbilder ganz klar Linn Olsson und Nellie Berntsson – der Moment, als ich von der Reichweite meines Blogs mein Vorbild Linn Olsson überholt habe, war für mich bisher ein riesiges Highlight im Laufe meiner Bloggerkarriere. Mittlerweile habe ich keine Vorbilder mehr, ich habe Blogger gefunden, die mich inspirieren, allerdings sind dies keine Reitsportblogger mehr, sondern Mode- und Lifestyleblogger. Zu ihnen gehört unter anderem das Blogger-Power-Paar Janni Deler und Jon Olsson – ich bin vernarrt in seine Daily Vlogs und ihrer Natürlichkeit. Allgemein orientiere ich mich am meisten an schwedischen und norwegischen Bloggern, was vermutlich auch an meinen eigenen skandinavischen Wurzeln liegt. Ansonsten muss ich zugeben, dass ich mit wachsendem Erfolg immer weniger andere Blogs lese. Nicht, weil ich meine, plötzlich das Nonplusultra zu sein, sondern viel mehr weil ich so viel Zeit am Tag mit Social Media verbringe, dass ich dann nicht in meiner Freizeit andere Social Media Seiten durchforsten möchte – das Interesse am Leben anderer hat sich durch meinen eigenen Blog massiv minimiert.
Vielen Dank liebe Harriet, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast! 🙂
Fotos via ©Laura Herale von Lovely Moments Fotografie
Sehr interessantes Interview. Harriet wirkt sehr sympathisch, bisher kannte ich ihre Blogs nicht, aber vor allem ihr Zweitblog sieht sehr interessant aus.
LG, Tina
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Das freut mich natürlich sehr 🙂
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Mir war irgenndwie bislang nicht klar dasses natürlich auch Reitsportblogger geben muss. Fühle mich gerade wie von einem anderen Stern 😉 Selber Blogger, selber Reiterin und doch nicht wirklich informiert. Vielen Dank für das tolle Interview und die wunderschönen Bilder!
:-* Lizzi
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Sehr gerne 🙂
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Tolle Idee mit den Interviews, gerne mehr davon! 🙂
Liebe Grüße,
Marie ❤
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Vielen Dank 🙂
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Also 1. freue ich mich auf die kommenden Interviews -sowas lese ich immer gerne.
2. Hast du dir für heute echt eine interessante Bloggerin ausgesucht. Ich wusste nicht, dass es Reitsportblogs gibt, obwohl ich jahrelang ein eigenes Pony hatte und auch heute sofort wieder eins kaufen würde, wenn ich Zeit für sowas hätte.
3. Noch ein Kompliment an dich: Die Fragen sind toll gewählt. Das ganze Interview wird dadurch zu etwas, was man eben nicht überall liest. Sonst ähneln sich, zumindest empfinde ich das so, die Interviews auf den meisten Blogs von den Fragen her sehr, und hier ist das irgendwie nicht der Fall 🙂
Liebe Grüße
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Dankeschön 🙂 Es freut mich wirklich sehr, dass dir das Interview gefällt 🙂
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Sehr interessant. Ich habe noch nie einen Reitsportblog gesehen. Das hätte mich ja eigentlich klar sei müssen und doch hat es mich gewundert. Harriet scheint sehr sympathisch zu sein, ich schaue gleich mal auf den Blogs vorbei.
Liebst
Lily
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Harriet ist wirklich sehr sympathisch, das hat sich nach dem Mailkontakt zu ihr noch zusätzlich bestätigt 🙂
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Sehr tolles Interview und die Bilder sind einfach super schön ❤
Grüße,
Amira von http://www.amicoco.com
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Vielen Dank 🙂
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